Architektur der Zwischenkriegszeit

Die Zwischenkriegszeit (1918-1940) ist eine der bedeutendsten Perioden in der Architekturgeschichte Litauens.  Dann entstand eine Architektur auf hohem künstlerischen Niveau mit regionalen Besonderheiten, die bis heute verschiedene Generationen von Architekten inspiriert.
Nach der Besetzung der litauischen Hauptstadt Vilnius und des östlichen Landesteils durch die polnischen Streitkräfte wurde Kaunas zur temporären Hauptstadt und somit zur bedeutendsten Stadt Litauens. Hier wurden die wichtigsten politischen Fragen diskutiert, hier konzentrierte sich das kulturelle Leben. In jener Zeit blühte in der Stadt auch modernistische Architektur auf: Es wurden staatliche und administrative Gebäude, Museen, Bildungsanstalten, Hotels, Gewerbe- und Industrieobjekte, Wohnhäuser u. a. gebaut.
Kaunasser Modernismus ist neben dem Vilniusser Barock ein weiterer Architekturstil in der litauischen Geschichte, der eine unverwechselbare Architekturschule gebildet hat. Große Konzentration modernistischer Bauten, die im Laufe von etwas mehr als einem Jahrzehnt entstanden sind, gilt heute als ein einzigartiges Phänomen in ganz Europa. Es umfasst eine Reihe von den damaligen modernistischen architektonischen Tendenzen, Suche nach einem Nationalstil und Repräsentationen nationaler Kultur. Großteil dieser Gebäude wurden während des Zweiten Weltkriegs nicht zerstört und können auch heute bewundert werden.  
2015 wurden 44 Objekte der modernistischen Kaunasser Architektur aus der Zwischenkriegszeit mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. 2017 wurde Kaunas zu einer der UNESCO Cities of Design.

 




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